BIOSKOP
Die Zeitschrift zur Beobachtung der Biowissenschaften

Nr. 5   (März 1999)
BIOSKOP-Schwerpunkt
Reproduktionsmedizin
Eine medizinische Verheißung hat Medien, PolitikerInnen und Aktienhandel beeindruckt: Eines Tages, so die Ankündigung US-amerikanischer Wissenschaftler, würden sie in der Lage sein, aus menschlichen embryonalen Stammzellen Organe und Gewebe zu züchten – vorausgesetzt, sie erhalten genügend finanzielle Mittel, um die Ersatzteil-Technik zu entwickeln. Vor diesem Hintergrund fordern nun auch Wissenschaftler und Politiker in Deutschland, das Embryonenschutzgesetz zu ändern und Experimente mit embryonalen Stammzellen sowie Gentests an Embryonen zu erlauben. 
BIOSKOP beleuchtet, wie Wissenschaftler Stimmung für ihre Ziele machen und berichtet, wie führende Vertreter der Bundesministerien für Forschung und Gesundheit das Embryonenschutzgesetz ändern wollen.
Euthanasie

Wenn Pflegekräfte ihre PatientInnen töten...
Was denken Krankenschwestern und -pfleger über "Sterbehilfe"? Ergebnisse einer großen Umfrage liegen vor, auch gibt es inzwischen Bücher, die rekonstruieren und darstellen, warum Pflegekräfte PatientInnen in Krankenhäusern oder Heimen getötet haben. Die Publikationen erhärten den Verdacht, dass Meinungen und Bereitschaft zur Euthanasie entscheidend davon abhängen, unter welchen Bedingungen Pfleger und Schwestern arbeiten und wie zufrieden sie dabei sind. Krankentötungen passieren in der Regel nicht spontan, vielmehr gibt es vorher meist Warn- und Frühsignale, die von KollegInnen und ÄrztInnen erkannt werden können.
BIOSKOP hat neuere Publikationen unter die Lupe genommen, resümiert wichtige Ergebnisse und stellt die "GAU-Frage" vor.

Organtransplantationen
"Nierenspende" nach zehnminütigem Herzstillstand
Transplanteure haben ein neues Todeskriterium und damit auch eine neue Gruppe von "OrganspenderInnen" entdeckt: In einer Publikation der Organverteilungszentrale Eurotransplant bezeichnen zwei niederländische Chirurgen einen zehnminütigen Herz- und Kreislaufstillstand bei normaler Körpertemperatur als "Äquivalent zum Hirntod" – und erklären es für zulässig, betroffenen PatientInnen Nieren zu entnehmen. Die Bundesärztekammer lehnt dies ab, doch Bonner Wissenschaftler arbeiten bereits daran, das Verfahren zu verbessern.
BIOSKOP informiert über internationale Anstrengungen, Ziele und Diskussionen. Die Analyse zeigt: Ablehnende Erklärungen allein werden nicht verhindern können, dass Transplanteure auf Körperteile so genannter "non-heart-beating donors" zugreifen.

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Leitartikel:
"Embryos auf dem Aktienmarkt"

Widerstand gegen landesweite Gendatenbank in Island
Europarat sagt "Jein" zum "Verpflanzen" von Tierorganen
Arzt-Fortbildung zum "Euthanasie-Berater" in den Niederlanden
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Riskante Reform im deutschen Betreuungsrecht
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